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Finanzkrise: Spanische Banken stoßen Immobilien ab
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- Hauptkategorie: Roquetas de Mar
- Kategorie: Roquetas de Mar - Nachrichten
- Veröffentlicht am Freitag, 26. November 2010 07:49
- Geschrieben von Ines
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Spanische Immobilien |
Achtunddreißig (38) Wohneinheiten werden in den nächsten 30 Tagen in Madrid versteigert.
Zu Schleuder-Preisen versteigert die größte spanische Sparkasse "Caja Madrid" im Monat Dezember Wohneinheiten. Vergleichsweise kostet eine 30 Quadratmeter Wohnung in der Hauptstadt Madrid - ca. 81.000€. Knapp ein Viertel weniger als der Durchschnitt.
Der Immobilienmarkt befindet sich seit Anfang 2008 auf der Abwärtssteile. Über 2600 Immobilienmakler und Bauunternehmer meldeten zwischen 2008 und 2010 Insolvenz an. Hundertausende Häuser wurden versteigert, die Arbeitslosenrate erreichte Rekordspitzen von 20% Tendenz steigend. Hypotheken der Immobilienunternehmen und die damit verbundenen faulen Kredite wurden von den Banken übernommen und die Notenbank verzeichnet einen Verlust von schätzungsweise 180 Mrd. Euro. Weiterhin berichtet die Notenbank, dass die Bereinigung der Bankbilanzen bisher 70 Mrd. Euro an staatlicher Unterstützung für Abbau von Reserven und Abschreibungen gekostet hat. Daraufhin wurde im Sommer 2010 ein Gesetz erlassen, nachdem Banken sinkende Immobilienwerte zügiger berichtigen müssen, damit Risiken in der Bilanz transparenter werden. Liegt der Marktwert einer Immobilie unter den Anschaffungskosten, wird diese Differenz als Aufwand in der Erfolgsrechnung ausgewiesen.
Seit dem 30. September gelten auch folgende neue gesetzliche Regelungen: Banken müssen bereits nach zwölf Monaten Rückstellungen für faule Kredite bilden (bisher waren es 72 Monate Bearbeitungszeit und Probleme wurden über eine lange Zeit verschleiert).
Fernando Acuña, Gründer des Immobilienraters RR de Acuña & Asociados: "Durch diese gesetzlichen Änderungen haben wir den Banken die Pistole auf die Brust gesetzt. Die Banken müssen ihre Preisvorstellungen massiv senken, wenn sie ihre Bestandsimmobilien auf dem Markt loswerden wollen." Die Statistiken geben den skeptischen Maklern und Banken recht. 2007 kostete ein Quadratmeter Wohnfläche in Spanien durchschnittlich 2862 Euro, Ende Oktober 2010 noch 2283 Euro, also gut ein Fünftel weniger. Der realistische Teil der Branche befürchtet, dass dieser Trend anhält. Acuña schätzt, dass sich die Anzahl der zwangsversteigerten Häuser 2011 verdreifachen wird.
Über diverse Internet-Versteigerungs-Portale beispielsweise "Subastas" oder Immobilien-Service-Büros (servicios inmobiliarios) werden derzeit Wohnungen und Häuser an den Meistbietenden angeboten. Ca. 100.000 Wohneinheiten befinden sich mittlerweile im Verkauf und werden mit Nachlässen von bis zu 40 Prozent auf einst aufgerufene Preise angeboten.